Männer aufgepasst -
Manchmal muss es halt ein bisschen mehr sein. Beruf, Uni, Reise – es gibt sie, die Situationen, in denen der Platz in Hosen- und Jackentaschen auch den Herren zu knapp wird. Doch eine Herrentasche? Bloß nicht! Mögen Sie jetzt rufen. Aber nicht so schnell! Eine Handtasche muss ja nicht gleich ein pinkes, mit Strass besetztes Täschchen sein. Handtaschen für Herren sind wesentlich maskuliner im Design und bringen nicht nur im Beruf, sondern auch in der Freizeit unbestreitbare Vorteile mit sich.
Bauchtasche, Aktentasche, Umhängetasche, Rucksack. Die Herrentasche hat viele Formen und Ausprägungen. Eines ist ihnen allen gemein: Sie sind schlicht designt und gut verarbeitet. Hochwertiges Leder oder Canvas und praktische Taschen und Reißverschlüsse geben der Handtasche einen minimalistischen, funktionalen und maskulinen Look.
Die Geschichte der Herrentasche
Traditionell ist der Gebrauch einer Handtasche für Herren gar nicht so weit hergeholt: Die Geschichte der Herrentasche reicht von mittelalterlichen Gürteltaschen, über die reichbestickten Jagdtaschen des 17. und 18. Jahrhunderts bis hin zu den bourgeoisen Handgelenktaschen der 1970er. Noch bis zur Französischen Revolution waren schmuckvolle Taschen für Herren ebenso en vogue wie verspielte Schuhe mit Absatz. Erst danach zogen sich die Herren in die klare Sachlichkeit zurück. Reduziert und funktional sollte es fortan zugehen.
Erst in den 1970ern erlebte die Herrenhandtasche in Form von leicht vergrößerten Brieftaschen mit Handgelenkschlaufe ein Comeback. Die Mode mit ihren schmalen Silhouetten und vor allem engen Hosen war Schuld, dass die Herren ihre Portemonnaies kurzzeitig in die edlen Ledertäschchen auslagern mussten. Doch lange konnte sich die Herrentasche nicht durchsetzen. Zu feminin war ihr Ruf und sie passte nicht zum breitschultrigen Männerbild der Achtziger Jahre. Lediglich schmale Bauchtaschen, die unter der Kleidung versteckt werden konnten, blieben für Reisen akzeptabel.
Die Herrentasche heute
Doch dann kam das Zeitalter der Digitalisierung. Ob wir nun einen großzügigen 16 Zoll-Laptop mit uns herumtragen, oder nur das 6 Zoll-Smartphone verstauen wollen, digital müssen wir sein.
Glänzende Smartphone-Oberflächen vertragen sich nicht gut mit kantigen Schlüsseln und viele Handys sind heute einfach zu groß, um sie noch bequem in der Hosentasche zu verstauen. Portemonnaie, Schlüsselbund, Smartphone, Laptop – der Mann von heute braucht mehr Platz. Die Rückkehr der Herrentasche ist da nur die logische Konsequenz.
3 gute Gründe für eine Herrentasche
1. Viel Platz für sperrige Gegenstände
Natürlich sind Minimalismus und Reduktion männlich. Smartphone, Schlüsselbund und Portemonnaie sind jedoch in einer Akten- oder Umhängetasche einfach komfortabler verstaut, als in den Hosentaschen. Im Sommer, wenn zudem keine Jackentaschen zur Verfügung stehen, können die Wertgegenstände bequem untergebracht und in praktischen Außen- und Innentaschen getrennt voneinander transportiert werden. In Umhängetaschen und Rucksäcken mit Laptopfach kann zusätzlich das Laptop oder das Tablet sicher verstaut werden.
2. Eine gut gewählte Tasche spiegelt Stilbewusstsein und Souveränität
Eine edle Aktentasche verleiht Ihnen im Job zweifellose Integrität und Eleganz. Eine sportliche Umhängetasche ist nicht nur praktisch, sondern kann auch Ihren persönlichen Stil unterstreichen und mit einer Bauch- oder Gürteltasche sind nicht nur ihre Wertgegenstände auf Reisen gut verstaut, sie setzen auch ein modisches Statement.
3. Die Emanzipation des Mannes
Es gibt immer noch eine gewisse Angst vor Accessoires bei Männern. Doch das haben Sie doch gar nicht nötig! Nicht nur Frauen durchbrechen mehr und mehr die Geschlechtergrenzen. Der Trend zu Unisex-Kollektionen setzt sich bei vielen großen Modehäusern durch. Warum nicht einfach eine Herrentasche tragen, wenn sie doch so praktisch ist? Jeder braucht sie, keiner traut sich, ist hier leider oft die Devise. Es wird Zeit, sich gegen das selbstauferlegte Gebot der Zurückhaltung durchzusetzen!
Die Vielfalt der Herrentaschen
Aktentaschen, Umhängetaschen, Weekender, Gürteltaschen – Was die Formen und Größen der verschiedenen Handtaschen angeht, haben auch die Herren die Qual der Wahl. In den meisten Fällen bestimmt die Funktion die Form. Dennoch gibt es auch bei den einzelnen Taschenformen unterschiedlichste Möglichkeiten. Sportliche Varianten, zum Beispiel aus Canvas mit Reißverschlüssen passen zu einem lässigeren Stil und Freizeit-Look. Elegantere Modelle aus edlem Glattleder in reduziertem Design begleiten Sie zur Arbeit oder auf Abendveranstaltungen. Sicher ist: Eine schöne Tasche ist immer ein Hingucker und wertet jedes Outfit auf.
Aktentasche/Businesstasche
Die klassische Aktentasche ist aus Leder gearbeitet, hat einen Henkel und bietet viel Platz für Dokumente wie Akten und Schreibutensilien. Heute hält die Businesstasche auch Stauraum für technische Geräte wie Laptop, Tablet, und Ladegeräte bereit. Meist ist sie mit speziellen gepolsterten oder verstärkten Fächern versehen und bietet eine Aufteilung, die den idealen Schutz Ihrer digitalen Geräte gewährleistet. Oft haben Aktentaschen zusätzlich einen abnehmbaren Schultergurt.
Umhängetasche/Messengerbag
Wer es ein bisschen sportlicher mag, greift zur Messengerbag. Sie ist die lässige Variante der Aktentasche und kann auch in der Freizeit wunderbar genutzt werden. Auch sie verfügt in der Regel über eingearbeitete Fächer für Laptop oder Tablet ein für DIN A4 optimiertes Format und natürlich einen praktischen Trageriemen. Die Umhängetasche ist für Herren die perfekte Kombination aus Style und Funktion. Es gibt wenige Dinge, die niemals aus der Mode kommen und einer ihrer Anführer ist zweifellos die Umhängetasche aus Leder.
Rucksack
Die wohl beliebteste Herrentasche: Geschätzte 50 Prozent aller Männer schultern ihr Alltags-Gepäck am liebsten in Form eines Rucksacks. Der Nachteil: Der Rucksack passt in der Regel nur zu sportlichen Outfits. Mittlerweile gibt es jedoch immer häufiger schicke Ledertaschen, die mit zwei Schulterriemen versehen sind. Praktisch, wenn sie zum Beispiel mit dem Fahrrad zu Arbeit radeln.
Sling Bag/Cross Body Bag
Man könnte sie den kleinen Bruder des Rucksacks nennen, denn wie dieser wird die Sling Bag auf den Rücken getragen. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie nur an einem statt an zwei Riemen getragen wird. Die Sling Bag stammt von der Fahrradkuriertasche ab und ist – im Vergleich zum Rucksack – praktisch, wenn man Dinge transportiert, die man häufiger zur Hand haben muss, da man die Tasche einfach schnell nach vorne ziehen kann.
Weekender
Wie der Name schon impliziert, ist der Weekender eine kleine Reisetasche, die genau die richtige Größe hat, um darin ausreichend Gepäck für einen Wochenend-Ausflug zu transportieren. Der Weekender hat meist eine längliche Form mit festem Boden und verfügt über Henkel und einen abnehmbaren Schulterriemen. Es gibt ihn sowohl als edle Ledertasche, als auch aus sportlichem Canvas mit Lederriemen.
Gürteltasche
In den letzten Jahren hat die Gürtel- oder Bauchtasche ihren Siegeszug auf den Mode-Olymp angetreten. Früher nur Schaffnern, Kellnern und peinlichen Ballermann-Touristen vorbehalten, ist die Gürteltasche für Männer und Frauen gleichermaßen zum funktionalen Fashion Must-Have avanciert. Echte Mode-Fans tragen die Gürteltasche, ähnlich der Cross Body Bag, diagonal über der Brust, nur dass in diesem Fall die Tasche frontal oder unterhalb der Achsel platziert wird, während man die Cross Body Bag auf dem Rücken trägt.
Mutch/Handgelenktasche
Ihre Hoch-Zeit erlebte dieses schmale Taschenformat in den 1970er Jahren. Doch heute erfreut sie sich wieder immer größerer Beliebtheit. Die Mutch – eine Wortkomposition aus "male" und "clutch" – bietet gerade genug Platz für Schlüssel, Smartphone und Geldbeutel und kann mit einer kleinen, herausziehbaren Schlaufe am Handgelenk getragen werden.
Also aufgepasst Männer- die Auswahl von Herrentaschen ist gigantisch und in schicker Lederoptik mehr als nur männlich. Der Ruf der Handtasche als Objekt der weiblichen Begierde ist längst überholt. Helfen Sie der Männerwelt sich die Handtasche zurück zu erobern.